Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach argumentiert im Wahlblog für eine höhere Mehrwertsteuer. Ist es durchaus wert gelesen zu werden, es geht ja nicht nur um die Erhöhung der Mehrwertsteuer, sondern darum mit einer Erhöhung dieser Konsumsteuer eine Reduzierung der Einkommenssteuersätze und der Sozialabgaben zu finanzieren. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer könnte also durchaus zu einer spürbaren Entlastung der Steuerzahler führen und bei entsprechenden Anpassungen Renten und Sozialleistungen wäre das auch sozial umzusetzen…
Das Problem bleibt nur: warum sollten Parteien ein Steuersystem ändern und vereinfachen, wenn ihre Anhänger und sogar die Parteien selber vom aktuellen Zustand profitieren? Eben, da fehlt es einfach an der Motivation…
Der Stern versucht sich übrigens an einer Zusammenfassung der steuerpolitischen Konzepte von Union, SPD, FDP und den Grünen. Dabei gibt es natürlich einige Vorbehalte – angefangen bei der Tatsache, dass noch nicht alle ihr Wahlprogramm fertig haben bis zum berühmt-berüchtigten Finanzierungsvorbehalt…
Update: auch der Vorsitzende des Rates der Wirtschaftsweisen ist für eine höhere Mehrwertsteuer.
“ein Steuersystem, das stärker am Verbrauch ansetzt und weniger an dem Faktor Einkommen”, sagte Rürup der Zeitung
Der Mann lebt im vorigen (dh.20ten) Jahrhundert.
Wer die Wirtschaftspresse regelmäßig liest, wird feststellen, daß erstens unser Hauptproblem der mangelnde Inlandsverbrauch ist, und daß zweitens Kapital billig ist (siehe Zinssätze), also leicht zu bekommen.
Und da meint er, der Konsum müßte teurer und das Kapital billiger werden ?