2009 Superwahljahr!

 

Zur Wahl gehen? Warum? Wen wählen?

 

Diese Fragen beschäftigen mich und vielleicht auch andere. Jetzt habe ich für mich eine Antwort gefunden, die sich eventuell etwas verrückt anhört, ich gehe zur Wahl und wähle nicht, d.h. ungültig, da für mich keine der aktuellen Parteien wählbar ist. Nun könnte ich ja auch nicht zur Wahl gehen, aber dagegen gibt es 2 Argumente:

 

  1. ich möchte mich nicht darüber ärgern müssen, dass nach der Wahl irgendwel­che Politiker, Demoskopen, Kommentatoren und andere, die sich für befähigt halten, mir erzählen, weshalb ich nicht zur Wahl gegangen bin.
  2.  ich will, dass meine Stimme gezählt wird, denn die Stimmenanteile der Par­teien werden aus der Zahl der abgegebenen Stimmen, also gültige und ungül­tige errechnet. Das führt zu netten Zahlenspielereien, 2003 zum Beispiel hat die CSU in Bayern unter Führung von Herrn Stoiber knapp 60% der abgege­benen Stimmen erhalten, allerdings lag die Wahlbeteiligung auch nur bei knapp 60%, bei einer Wahlbeteiligung von 100%, zugegeben sehr unwahr­scheinlich, und hätten die Nichtwähler alle ungültig gestimmt, wären das nur 36% gewesen. Anderes Beispiel, bei der Bundestagswahl 2005 haben die 3 Parteien der großen Koalition zusammen 69,2% erreicht, bei einer Wahlbetei­ligung von 77,7%. Bei 100% Wahlbeteiligung und wieder angenommen, die Nichtwähler hätten ungültig gewählt, dann wären das nur 53,9% gewesen. Bundesweit repräsentieren die derzeit regierenden „Volksparteien“ also nur noch etwas mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten.

 

Vielleicht ist auch die Tatsache, dass das Wahlrecht ein sehr wichtiges Grundrecht ist, auf das in dieser Welt sehr viele Menschen verzichten müssen, auch ein Argument. Man kann es auch so formulieren, wie eine Münze eine Vorder- und Rückseite hat, so bedingt auch das Recht eine Pflicht.