Atomstrom für alle?

Wenn es nach George W. Bush geht – und zur Zeit geht es nach ihm – dann werden die USA in Zukunft verstärkt auf Atomstrom setzen. Argumentiert wird unter anderem wieder mal damit, wie sauber Atomstrom doch sei: keine Treibhausgase, keine Luftverschmutzung… stimmt ja auch, wäre da nur nicht dieser blöde strahlende Abfall, der die dumme Angewohnheit hat einige hundert oder tausend Jahre zu strahlen. Wohin er mit dem Zeug will hat er nicht gesagt. Sicher entsorgt werden soll der Müll, klar. Nicht in die Hände von Terroristen gelangen darf er. Auch klar. Und dafür soll es dann eine internationale “nukleare Partnerschaft” geben:

Nach Bushs Vorstellungen sollen die USA und andere Atommächte Entwicklungsländern Reaktoren bereitstellen und ihnen den atomaren Brennstoff leihen. Die abgebrannten Brennstäbe würden dann wieder zurückgenommen und recycelt. “Damit könnten wir mehr Energie produzieren und den atomaren Abfall drastisch verringern sowie die atomaren Nebenprodukte eliminieren, die instabile Regime und Terroristen zum Bau von Waffen verwenden könnten”, sagte Bush.

Aber es geht ja hauptsächlich gar nicht um die Umwelt – vor allem sollen die USA unabhängig vom Erdöl werden. Und die Entwicklungsländer, denen man AKWs hin stellt wären dann auch unabhängiger vom Erdöl aus “instabilen Teilen der Welt” – dafür wären sie abhängig von den USA. Klar, viel besser…
Schweden will auch unabhängig vom Erdöl werden, setzt dabei aber komplett auf regenerative Energien und nicht auf Atomstrom.

Autor: Carsten Dobschat

Geboren 1974, links-liberal, früher Mitglied der SPD und Jusos, dann lange parteilos, später Piratenpartei, wieder parteilos und seit November 2016 wieder SPD-Mitglied - wenn auch mit Bauchschmerzen, aber man muss ja schließlich was tun gegen den Rechtsruck.

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